Der jüdische Friedhof von Bad Soden

Der Jüdische Friedhof in Bad Soden am Taunus, Niederhofheimer Straße, existiert seit ungefähr 1873. Zuvor wurden die Sodener Juden auf dem Friedhof in Niederhofheim, zu deren Gemeinde sie bis 1848/49 gehörten, beigesetzt. Nachdem der Friedhof in Niederhofheim belegt war, nutzen die jüdischen Kultusgemeinden von Soden, Höchst, Okriftel, Utnterliederbach, Hattersheim und Hofheim die „Israelische Todenhofanlage“ in Soden als Sammelfriedhof.

Das 13 x 150 Meter große Grundstück entsprach den religiösen Vorschriften, es war weder vorher bebaut noch landwirtschaftlich genutzt worden. Die Grabsteine, meist aus Sandstein oder Granit gearbeitet, beeindrucken durch eine große Formenvielfalt – Stelen, Obeliske, Rahmenplatten oder stilisierte Thoraschreine mit den verschiedensten Schmuckelementen. Sie sind alle in Richtung Süd-Osten ausgerichtet, in Richtung Jerusalem. Die hebräischen Inschriften und Symbole erzählen viele bewegende Lebensgeschichten und Schicksale der Verstorbenen. Links neben dem Eingang befand sich die Trauerhalle, die jedoch von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Heute spenden hohe alte Bäume dem umfriedeten Areal Schatten und Ruhe.

Insgesamt wurden hier 288 Bestattungen vollzogen, darunter für 56 Kurgäste aus Soden und 36 Kinder. Die Sodener Kurgäste kamen häufig als Tuberkulose-Patienten schon sehr krank nach Soden und hofften in dem Kurbad auf Heilung.

Der jüngste Grabstein gehört zu Moritz Strauss, fälschlicherweise datiert mit 1937. Er starb tatsächlich 1938. Danach fanden noch zwei Beerdigungen statt, allerdings ohne Grabstein.

Hier ein Durchgang durch den Friedhof von hinten zum ältesten Teil nach vorn.

 

Eine Video-Führung sowie die realen nächsten Besuchstermine mit Führung durch Frau Hammerbeck sind hier zu finden.

Der Friedhof ist auch auch auf der Liste aller jüdischen Friedhöfe vermerkt.